Montag, 12. September 2011

Freier Fall

Sie fiel & fiel. Immer tiefer herab. Vor ein paar Sekunden war sie noch oben gewesen. Dann war der Windstoß gekommen, hatte sie gepackt & mit sich gerissen.
Weg von der Leere, die sie umgeben hatte. Weg von der Stille, in der sie versunken war. Er trug sie mit sich, schleuderte sie umher, aber er ließ sie nicht los. Füllte sie mit Lebensfreude, vertrieb die Stille mit seinem Rauschen. Füllte ihre Lungen mit neuer Luft, ließ ihr Herz rasen, gab ihr das Gefühl lebendig zu sein.
Doch wohin trug er sie?
Würde er sie sanft absetzen, oder sie plötzlich fallen lassen?
Würde der Aufprall sie töten?
Es wurde wärmer. Die Kälte, die sie dort oben erfüllt hatte, verschwand langsam.
Oder bildete sie sich das nur ein?
Ihre Fantasie gaukelte ihr manchmal etwas vor, war in all der Einsamkeit dort oben gewachsen, hatte sich ihrer bemächtigt.
Die Wärme war angenehm, gab ihr das Gefühl von Sicherheit. So etwas bildete man sich nicht ein.
Er würde sie nicht fallen lassen, sie würde nicht am Boder zerschellen,
Sie würde leben.

Selbstgeschrieben.

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